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Fortbildung Internetsucht und Gaming. Neue Herausforderungen für Fachkräfte aus dem Handlungsfeld Sucht , Online Veranstaltung 15.04.2021 – 16.04.20217

Liebe Kolleg*innen!
Zweifelsfrei befinden wir uns in einer Zeit, in der die Digitalisierung stätig voranschreitet. Eine
weitreichende Verlagerung sozialer Interaktionen in die virtuelle Welt ist zu beobachten. Das
hat zur Folge, dass vielen Menschen der selbstbestimmte Umgang mit diesen Angeboten nicht
mehr gelingt. Und so betreffen Internetabhängigkeiten, unkontrollierbare Mediennutzung oder
exzessives Gaming immer stärker auch Klient*innen von Suchteinrichtungen.
Der Österreichische Verein für Drogenfachleute (ÖVDF) hat sich zur Aufgabe gemacht eine
kritische Auseinandersetzung, hinsichtlich Digitalisierung und den einhergehenden
Phänomenen: Internetsucht und Gaming, zu führen.
Ziel der Fortbildungsveranstaltung ist es, Fachkräften des Suchthilfenetzwerkes adäquates
Handeln zum Thema Internetsucht und Gaming zu vermitteln. Auch Multiplikator*innen und
Fachkräfte aus verwandten Bereichen (Psychologie, Psychotherapie, Pädagogik, …) sind
herzlich eingeladen, sich an einem Praxisaustausch zu beteiligen.
Programmübersicht
1. Tag: Donnerstag, 15.04.2021
► 10:00 – 10:30 Eröffnung
 Begrüßung der Teilnehmer*innen und Einblick ins Thema

 Grußworte von Mag. Raphael Bayer – Leiter der Abteilung Sucht- und
Drogenprävention Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und
Konsumentenschutz

► 10:30 – 11:15
Univ. Doz. Dr. Alfred Uhl – Gesundheit Österreich GmbH und Sigmund Freud
Privatuniversität

Theoretische Einführung

Immer, wenn neue Technologien beginnen, das Leben der Menschen zu prägen, gibt es
zunächst massiven Widerstand von „FortschrittspessimistInnen“, die die Zeit ihrer eigenen
Kindheit und Jugend verklären, sich von den Entwicklungen massiv bedroht fühlen und die
jeweils neuen technischen Errungenschaften dämonisieren. Nach einiger Zeit werden diese
neuen Technologien meist zu Selbstverständlichkeiten und unverzichtbaren Bestandteilen des Lebens, wie das auch mit elektronischer Datenverarbeitung und Internet der Fall war.
Bloß, weil diese Technologien alltäglich und unverzichtbar geworden sind, bedeutet aber
natürlich nicht, dass von diesen Technologien keine Gefahren mehr ausgehen.

Die Frage, ob der eigene Umgang mit diesen Technologien unbedenklich oder problematisch
ist, sollte in einer modernen, pluralistischen und den Menschenrechten verpflichteten
Gesellschaft in der Regel von den handelnden Personen selbst beurteilt werden. Moralische
Verurteilungen, weil jemand einen bestimmten Lebensstil gewählt hat, sind da unzulässig –
zumindest solange dadurch nicht andere massiv beeinträchtigt oder gefährdet werden.

Eine fundierte, sachliche Abklärung der Situation wird allerdings dann erforderlich, wenn die
Betreffenden selbst ihr Verhalten als problematisch oder pathologisch erleben und Hilfe
suchen, wenn wichtige Bezugspersonen darunter leiden und daher Druck machen, oder, im
Falle von Kindern oder Jugendlichen, wenn Erziehungsberechtigte mit der Frage konfrontiert
sind, ob bestimmte Verhaltensweisen sich noch im Rahmen des Unbedenklichen bewegen
oder bereits Dimensionen annehmen, wo erzieherische Interventionen notwendig sind.


► 11:15 – 12:00
Mag. Dr. Alexandra Puhm, MSc – Gesundheit Österreich GmbH

Glücksspiel und digitale Spiele – das Verschwimmen der Grenzen als
Herausforderung
Seit einigen Jahren zeichnet sich im Onlinebereich eine Entwicklung ab, bei der es zu einer
zunehmenden Annäherung von Glücksspiel und digitalen Inhalten, wie Computerspielen (auch
in Form von eSports) oder sozialen Medien kommt. Die Grenzen zwischen Glücksspiel und
anderen internetbasierten Angeboten verschwimmen zusehends und stellen damit nicht nur
glücksspielregulierende Behörden, sondern auch Fachleute aus dem Präventions- und
Behandlungsbereich vor große Herausforderungen.
Der Beitrag stellt kurz die wichtigsten Entwicklungen in diesem Bereich, wie Lootboxen oder
Skin-Gambling vor und zeigt anhand dieser Beispiele das große Problempotenzial, wie z.B.
die schleichende und fast unbemerkte Normalisierung von Glücksspiel, den Zugang zu
minderjährigen Nutzern und Nutzerinnen oder die Stärkung von positiven Einstellungen und
kognitiven Irrtümern gegenüber Glücksspiel.
● (12:00 – 13:00 Pause)
► 13:00 – 15: 00
Markus Meschik, MA – Fachstelle Enter Graz

„Next Level“ - Digitale Spiele in jugendlichen Lebenswelten -

Während der jugendliche Umgang mit digitalen Spielen in vielen Familien Quelle
erzieherischer Sorge und Unsicherheit ist, haben jugendliche Spielende eine weniger
problemzentrierte Sichtweise auf digitale Spiele und betonen deren positive Aspekte. Dieser
Diskrepanz müssen sich auch Praktiker*innen sozialer und pädagogischer Berufsfelder
stellen. Um aber eine differenzierte Sicht auf potentiell problematische und förderliche Aspekte digitaler Spiele ermöglichen zu können, muss auch auf die Bedeutung eingegangen werden,
die digitale Spiele in der Lebenswelt vieler Jugendlicher einnehmen.
Im Rahmen dieses Beitrages werden jugendkulturell relevante Spiele und die Bedeutung des
Mediums für Kinder und Jugendliche diskutiert. Darüber hinaus werden basierend auf
empirischen Daten und Erfahrungswerten in der Elternberatung Möglichkeiten eines
wertschätzenden und adäquaten Umganges mit digitalen Spielen in der Erziehung erörtert.
● (ca. 15:00 – 15:30 Pause)
► 15:30 – 16:30 Der ÖVDF stellt sich vor
FH-Hon. Prof. Mag. Christian Tuma – Vorstand ÖVDF
Regina Gappmaier, BA, MA – Vorstand ÖVDF

2. Tag: Freitag, 16.04.2021
► 10:00 – 12:00
Dr. Klaus Wölfling – Psychologischer Leiter der Ambulanz für Spielsucht der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz

Klinisches Erscheinungsbild und Behandlungsansätze bei Patient*innen mit
Internetbezogenen Störungen – Teil 1

Computerspiel-, und Formen der Internetsucht stehen zunehmend im Fokus des
wissenschaftlichen aber auch klinischen Interesses. Die Folgeerscheinungen einer von
internetbezogenen Störungen auf der psychischen, sozialen und physiologischen Ebene
haben negativen Einfluss auf Lebensqualität und oft auch den weiteren Lebensweg der
Betroffenen. Nach neuerlichen Entwicklungen und Daten aus der Praxis ist mit einem
wachsenden psychotherapeutischen Behandlungsbedarf zu rechnen. Im
Weiterbildungsworkshop wird ein Überblick über den aktuellen wissenschaftlichen
Kenntnisstand zur Entstehung, Verbreitung und Diagnostik von internetbezogenen
Störungen gegeben. Hierbei wird auf neurobiologische Studienergebnisse ebenso wie auf
Studien aus dem Kindes- und Jugendalter eingegangen, um potenzielle Risikofaktoren für die
Entstehung zu beleuchten.
● (12:00 – 13:00 Pause)
► 13 00 – 15:00
Dr. Klaus Wölfling – Psychologischer Leiter der Ambulanz für Spielsucht der Johannes
Gutenberg-Universität Mainz

Klinisches Erscheinungsbild und Behandlungsansätze bei Patienten mit
Internetbezogenen Störungen – Teil 2
In diesem zweiten Teil wird ein verhaltenstherapeutisch orientiertes ambulantes
Gruppenprogramm zur Behandlung der Internet- und Computerspielsucht praxisorientiert
unter Zuhilfenahme von dokumentierten Fallbeispielen vorgestellt ● (15:00-15:30 Pause)
► 15:30 – 16:15
Prof. Dr. Christian Popow - Medizinische Universität Wien, LKH Mauer

Gaming Disorder bei Kindern und Jugendlichen mit besonderer Berücksichtigung der
Familienperspektive

Gaming disorder, dauerhaftes, ständiges Computer- oder Videospielen für üblicherweise
mindestens 8-10h/Tag bzw. mehr als 30h/Woche, kann ein massives Problem für die meist
jugendlichen TeilnehmerInnen und ihre Familien darstellen, wenn die Teilhabe am
gesellschaftlichen Leben und an zukunftsorientiertem Lernen gefährdet und auch
gesundheitliche Nachteile in Kauf genommen werden. Insbesondere Internet basierte Mehr-
personenspiele (MMORPGs) mit meist kämpferischem Inhalt und Gruppenverantwortlichkeit
sind für vulnerable Personen mit oder ohne psychiatrische Begleitprobleme (z.B. ADHS,
Autismusspektrumerkrankungen, Depressivität) besonders attraktiv, wobei der familiäre
Hintergrund und das elterliche Verhalten eine besondere Rolle spielen. Ätiologische,
diagnostische und therapeutische Aspekte werden im Beitrag auch mit Rücksicht auf den
familiären Hintergrund dargestellt.

► 16:30 – 17:00
Abschlussrunde




Anmeldung
Für die Anmeldung senden Sie bitte ein formloses E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
(Wir ersuchen um Bekanntgabe der Einrichtung. für die Sie tätig sind)


Teilnahmegebühren
Wir sind uns bewusst, dass derzeit vielen Einrichtungen nur eingeschränkte finanzielle Mittel
zur Verfügung stehen. Deshalb freut es uns umso mehr, keine Teilnahmegebühr erheben zu
müssen. Diesbezüglich möchten wir uns bei den Fördergeber*innen und dem
(ehrenamtlichen) Vorstand des ÖVDF bedanken.

Ganz besonders würde uns natürlich freuen, wenn die Einrichtung, in der Sie tätig sind, den
ÖVDF als Mitglied unterstützt, um damit auch in Zukunft weitere Fortbildungen zu ermöglichen.


Anerkennung
 Die Veranstaltung wird vom Berufsverband Österreichischer PsychologInnen (BÖP)
als Fort- und Weiterbildungsveranstaltung gemäß § 33 PsychologInnengesetz 2013
mit 11 Einheiten anerkannt (entsprechend der online Anwesenheit).

 Die Vergabe von DFP-Punkten ist ebenfalls vorgesehen, die Veranstaltung kann laut
ÄrztInnenakademie approbiert werden. Näheres wird noch bekanntgegeben. Die Referentin und die Referenten

Univ.Doz. Dr. Alfred Uhl
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Gesundheitspsychologe, seit 1977 in der Suchtforschung tätig.
Abteilungsleiter-Stellvertreter des Kompetenzzentrums Sucht der
Gesundheit Österreich GmbH und stellvertretender Leiter des
englischen PhD-Programms der Fakultät für
Psychotherapiewissenschaft an der Sigmund Freud Privatuniversität
in Wien. Forschungsschwerpunkte: Epidemiologie, Prävention,
Suchtpolitik, Evaluation, Forschungsmethodologie.



Mag. Dr. Alexandra Puhm, MSc – Gesundheit Österreich GmbH
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Absolvierte an der Universität Wien das Studium der
Erziehungswissenschaften und bei der Österreichischen Gesellschaft
für Verhaltenstherapie die Ausbildung zur Psychotherapeutin. Sie war
über 20 Jahre im Anton Proksch Institut tätig. Sie arbeitet als
Psychotherapeutin für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in freier
Praxis. Alexandra Puhm arbeitet seit Beginn 2015 an der GÖG im
Kompetenzzentrum Sucht und ist dort unter anderem mit dem Thema
Verhaltenssüchte beschäftigt.


Markus Meschik, MA – Fachstelle Enter Graz
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Erziehungs- und Bildungswissenschaftler mit Schwerpunkt in den
Bereichen Sozialpädagogik und Medienpädagogik, seit 2017 Leiter
der Fachstelle für digitale Spiele enter in Graz. Gutachter und Experte
für die „Bundesstelle zur Positivprädikatisierung von Computer- und
Konsolenspielen“ (BUPP) des Bundesministeriums für Arbeit, Familie
und Jugend. Dissertation zu digitalen Spielen in der Familie an der
Universität Graz.

Dr. Klaus Wölfling – Psychologischer Leiter der Ambulanz für
Spielsucht der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
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Diplom in Psychologie an der Humboldt-Universität zu Berlin, ist
psychologischer Leiter der „Ambulanz für Spielsucht“ an der Klinik und
Polyklinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie der Uni
Mainz. Er behandelt dort seit 2008 Computer- und Internetsüchtige.
Zudem ist er Fachreferent und Ausbilder für Psychotherapie.



Prof. Dr. Christian Popow, Medizinische Universität Wien
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Ab 1970 Studium der Medizin (FA f. Kinder- und Jugendheilkunde, FA
f. Kinder- und Jugendpsychiatrie) und Psychotherapie (kogn. VT).
Tätigkeit an der Univ. Klinik für Kinder- und Jugendheilkunde, an der
Univ. Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, derzeit Lehrtätigkeit an
der Abteilung f. Kinder- und Jugendpsychiatrie, Medizinische
Universität Wien und klinische Tätigkeit an der Abteilung für Kinder-
und Jugendpsychiatrie und Psychiatrie und Psychotherapie an der
Landesnervenklinik in Mauer bei Amstetten, Niederösterreich.
Wissenschaftliche Schwerpunkte: Neonatologie und Intensivmedizin
(insbes. Beatmung und Hochfrequenzbeatmung), Angewandte Computerwissenschaften
(insbes. Datenvisualisierung), Kinder- und Jugendpsychiatrie (insbes. ADHS,
Vorschulkinder, Zwangserkrankungen, Autismusspektrumstörungen, Gaming Disorder)